deutsch-französische Schriftstellerin; Pazifistin; emigrierte 1933 nach Paris, ging später in die USA; Werke: Essays und Romane, u. a. "Briefe einer Deutsch-Französin", "Das Exemplar", "Daphne Herbst", "Blätter im Wind", "Die Schaukel"; "Memento" (Erinnerungen)
* 3. Februar 1870 München
† 3. Dezember 1967 München
Wirken
Annette (eigentlich Anne Mathilde, n.a.A. Anna Mathilde) Kolb wurde am 2. Febr. 1870 als Tochter des Direktors des Königlich-bayerischen Hofgartens in München geboren. Ihre Mutter, eine Pianistin, war Französin. Mit zwei Heimatländern und zwei Sprachen gesegnet, wuchs sie in einer kulturgesättigten, gesellschaftlich mannigfach gestuften Atmosphäre zu einer Künstlerin und Kosmopolitin in jenem schönen Sinne heran, der das Europa vor 1914 auszeichnete.
Zeitlebens hat sie sich den "Fahnen beider Länder vereidet" gefühlt und die tiefe Tragik ihrer doppelten Verwurzelung in zwei Welten gespürt, die sie für ihre Person und durch ihr schriftstellerisches Lebenswerk miteinander verschmelzen wollte. "Das Gefühl für Deutschland ist in mir wie kein anderes tragisch und schwer verankert", hat sie einmal gesagt. Paris aber und Frankreich liebe sie mit einer gleichsam "epidermalen Zärtlichkeit". Lange hat sie dann in Badenweiler gelebt, bis sie 1933, von Manfred Hausmann ...